Thüringen, Gemeinde Amt Wachsenburg, OT Rehestädt - Sankt Gangolf Kirche
Herzlich Willkommen in Rehestädt - Ortsteil der Landgemeinde Amt Wachsenburg
Wir begrüßen Sie in Rehestädt - ein Ortsteil der Landgemeinde Amt Wachsenburg mit etwa 150 Einwohnern. Er liegt zwischen dem Thüringer Wald und dem Thüringer Becken - also im Thüringer Kernland in etwa 270 m über NN nordwestlich von Arnstadt.
Die erste urkundliche Erwähnung ist im Verzeichnis der Güter des Klosters Hersfeld als "Rehesat" mit dem Jahr 800. Den Namen gab vermutlich um 815 ein Mann namens Recheo o.ä. und gab der Siedlungsstätte den Namen Rehestat. Erste Nachweise belegen die Existenz als ausgebautes Dorf seit 1191. Im 16. Jahrhunder wurde viel Rehestädter Grund und Boden dem Kloster Ichtershausen vermach, so dass im Jahr 1525 ist das ganze Rehestädt Klostereigentum wurde.
Das heutige Erscheinungsbild besteht aus der Saalkirche mit dem vorgelagerten Turm vom Vorgängerbau. An der Ost- und Westseite befinden sich große vermauerte Spitzbögen. Im Erdgeschoss wird ein Raum mit Kreuzgewölbe als Winterkirche genutzt.
Die Evangelische Sankt Gangolf Kirche in Rehestädt
Gangolf (auch Gengoux, Gangulf, Gongolf, Gengulphus, Gangloff) - für viele sicher ein recht ungeläufiger Begriff - für Historiker jedoch ein Begriff. Der burgundischer Ritter und Edelmann am merowingischen Königshof aus dem 8. Jahrhunderts wurde etwa um 760 ermordet und lebte zur Zeit von Pippin der Jüngere, König von Franken (714 - 768). Er besaß bei Langres an der Marne ein Kloster. In der katholischen Kirche gilt er als Märtyrer und Heiliger und war außerdem Schutzpatron der Schuhmacher und Gerber, der Kinder, Wasserquellen und von Haustieren.
Die Grundsteinlegung der Sankt Gangolf Kirche war 1719 und erhielt neben vielen Kirchen den Namen von dem Heiligen Gangolf. Die heutige Kirche war ein Neubau auf dem älteren Vorgänger aus dem Jahr 1498. Von ihr wurde der heutige Turm übernommen. Aber auch die Vorgängerkirche muss auf einer noch älteren Krchenbauwerk errichtet worden sein. Dies belegen Funde von Münzen des Abtes von Hersfeld aus der Zeit um 1242 in einer Urne mit Gebeinen.
Kanzel, Altar, Empore und Decke
Das Kirchenschiff ist mit einem Walmdach bedeckt. Langhaus und Chor bilden zusammen ein Rechteck. Eine doppelt gebrochene Holztonne überdeckt das Schiff. An der Nord- und Südseite befinden sich je 2 Emporengeschosse. Im Chor befinden sich der schlichte Altar und eine auf Pfeilern ruhende einfache Kanzel sowie ein hölzernes Taufgestell. 2000 Rep Dach
Der Tauftisch / Taufgestell
Der Tauftisch aus Nußbaumholz wurde 1836 vom Schreinermeister Johann Christian Müller für damals 10 Taler gefertigt. Das sechseckige Kopfteil enthält ein kupfernes Tauchbecken. Der Sägerchor von Rehestädt hat mehrere Jahre gespart, um diesen Tauftisch erwerben zu können.
Der Turm
Die Rundbögen im Gewölbe, Portal und den Fenstern lassen den Turm der romanischen Architektur zuzuordnen. Das Erdgeschoss des Turmes mit Kreuzdachgewölbe wird derzeit als Gemeinderaum gnutzt. Der Turm mit seinen verschieferten Helm in Zeltform aus dem Jahr 1855 enthält eine nach Norden gerichtete Uhr. Er wurde 1988/89 generalüberholt.
Die Glocken im Turm
Besonders kostenintensiv war 2010 der komplett neu errichtete Glockenstuhl, wobei die Glocken diesmal anders aufgehängt worden sind.
Die große Glocke mit der Aufschrift "Gott allein die Ehre" goß Paul Seger aus Gotha im Jahr 1704
Die mittlere Glocke goß der Glockengießer Ulrich aus Apolda im Jahr 1893, die jedoch 1917 für den Ersten Weltkrieg eingeschmolzen wurde. Bereits 1919 wurde diese ersetzt und herhielt als Aufschrift den Text: "Gott segne Rehestädt"
Die kleine Glocke hat die Aufschrift: "So goß mich Melchior Mehr"
Die Fenster
Im Jahr 2003 wurden die Fenster ersetzt und die Innenräume mit einen neuen Anstricht versehen.
Von Thielemann-Orgel zur Hesse-Orgel in der Sankt Gangolf Kirche
Im Jahr 1750 wurde auf der Westempore der Kirche eine Orgel vom gothaischen Hoforgelbauer Johann Christoph Thielemann aus Gotha mit zwei Manuale und 22 Register eingebaut und im Prospekt mit viel Schnitzwerk verziert. Nach einer plötzlichen Erkrankung übernahm sein Schüler Johann Stephan Schmaltz aus Arnstadt die Fertigstellung der Orgel. Nach hundert Jahren Orgelmusik war sie in einem sehr desolaten Zustand, dass sie ausgebaut und durch eine neue Orgel ersetzt werden musste.
Im Rahmen einer größeren Sanierung der Kirche wurde im Jahr 1859 die Orgel ausgebaut und durch eine 2-manualige Schleifladenorgel ersetzt. Julius Hesse, ein Urenkel in der Orgelbauerdynastie, übernahm diese Arbeit und konnte bereits ein Jahr später die Orgel mit 18 Register eingeweiht werden - auch wenn an der Orgel der Firmenname seines Vaters Johann-Michael Hesse II (???? - ????) mit steht, der nicht mit seinem Urgroßvater Johann-Michael Hesse (1734 - 1810) aus Dachwig (nordwestlich von Erfurt) zu verwechseln ist.
Zu unrecht geriet Julius Hesse um 1865 mit dem Umbau einer Orgel in der Bachkirche in Arnstadt in Verruf. Neueste Recherchen werden diese Fehlinterpredationen dieses Meisters des Orgelbaus richtig stellen müssen.
Die Hesse-Orgel befindet sich auf der Westempore (1. Empore). Das Werk besteht aus 15 klingenden Stimmen verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Das Prospekt ist im klassischen Werkaufbau gegliedert. Hinter dem Notenpult befindet sich intarsisch die Verewigung des Orgelbauers Hesse („Johann Michael Hesse & Sohn“).
Das Prospekt ist in 7 Felder gegliedert und über den Pfeifenfeldern ausführlich mit Schleierbrettern verziert welche florale Elemente zeigen (Getreide und Blüten). Das Gehäuse wurde im sogenannten „griechischem Styl“ erbaut.
Die Tastatur hat einen Tonumfang von C-f‘‘ im Haupt- und Oberwerk sowie im Pedal von C-d‘. Die Untertasten sind mit schwarzem Ebenholz belegt und die Obertasten aus Knochenbelägen. Die Tastenfronten sind goldfarben und bestehen aus Papier mit Musterprägung.
Das Pfeifenwerk ist in C und Cis-Seite geteilt. Die Registerknöpfe wurden rund gedrechselt und mit Porzellanschildchen versehen. Die Mittelkonsole des Prospekts besteht noch aus originalen Zinnpfeifen. Die zwei Außenfelder bestehen leider aus Zinkpfeifen und wurden möglicherweise auch im Jahre 1916/1917 zu Rüstungszwecken abgegebenn und konnten erst 1926 wieder ersetzt werden.
Das Register „Windablass“ dient zum ein –und ausschalten des Orgelmotors (Calkantenwecker). Als weitere Spielhilfen sind Manualkoppel, Pedalkoppel sowie eine Manual-Großkoppel vorgesehen. Die Manual-Großkoppel ist vorhanden, aber leider zurzeit ausgebaut. Durch das seltene Bespielen traten hier wahrscheinlich Fehler auf (Tasten blieben hängen) und somit wurde sie beseitigt. Sie koppelte die jeweils tiefere Oktave dazu und sollte das Klangvolumen erhöhen. Diese Großkoppel ist selten bei den Hesse-Orgeln anzutreffen. In der Balgkammer wurde ein neues Gebläse mit Rollenventil sowie Magazinbalg und Keilschöpfern eingebaut.
Die erste gründliche Reinigung mit kleinen Instandsetzungen waren 1881 notwendig. Die letzte große Instandsetzung der Orgel erfolgte in den Jahren 2001 bis 2006 durch die Familie Leuter aus Tamm in ihren kleinen Familienbetrieb, die zur Kostensenkung viel regionale Unterstützung durch freiwillige Helfer erhielt.
Disposition der Orgel:
- Hauptwerk (1. Manual) C-f‘‘‘
Principal 8‘
Bordun 8‘
Hohlflöte 8‘
Quinte 3‘ und Quinte 2‘
Bordun 16‘
Viola di Gamba 8‘
Octave 4’
Mixtur 2’ 3fach
- Oberwerk (2. Manual) C-f’’’
Geigenprincipal 8‘
Flauto travers 8‘
Stillgedackt 8‘
Gemshorn 4‘
- Pedalwerk C-d’
Subbass 16‘
Violon 16‘
Octavenbass 8‘
- Spielhilfen
Manualkoppel,
Manualgroßkoppel (ausgebaut aber vorhanden-Stand 2016),
Pedalkoppel,
Windablass(Calcantenwecker)
Thüringer Orgelsommer: 2. Juli - 31. Juli 2016
Nächster Orgelsommer: 1. - 30. Juli 2017
Daten der Sankt Gangolf Kirche in Rehestädt
GPS-Koordinaten: 50.869040, 10.923824 / 50° 52' 08.4" N 10° 55' 25.6" E
Die Sankt Gangolf Kirche von Rehestädt im Internet unter wikipedia
Kontakt: Pfarrer M. Ehrlichmann und Pastorin C. Ehrlichmann im Pfarramt Ichtershausen: Telefon 03628 44267
verwendete Literatur: wikipedia, Archiv TA, Dokumentation von Lisa Freyberg (2008), Th. Lindner und Chris Manuel Rodrian
Fotos der Kirche: Eigene Werke; Spieltisch von Chris Manuel Rodrian.
Für Hinweise, Berichtigungen und Ergänzungen sind wir stets dankbar.
Gottesdienste und weitere Termine
- Gottesdienste laut Terminplan der Kirche ,
- ....,
- Sonnabend, 7. Juni 2016 - 17 Uhr
Besichtigung der Hesse-Orgel durch den Freundeskreis Holzhausen
Der thüringenweite Freundeskreis für Hesse-Orgeln traf sich mit interessierten Bürgern im Pfarrhaus von Holzhausen, um eine Präsentation des Kirchenmusikstudentes Chris Rodrian über die Orgelbauerdynastie Hesse und deren Orgelwerke, u.a. auch die Holzhäuser Hesse- Orgel, die er in seiner Bachelorarbeit vorzustellen.
Nach der Besichtigung der Baustelle in der Dreifaltigkeitskirche Holzhausen (mit leerem Orgelprospekt) wurde die Hesse-Orgel in Rehestädt besichtigt. Chris Rodrian und Gabriele Damm ließen diese Hesse-Orgel in einem kleinen Programm auch erklingen.
Sehenswerte Kirchen Thüringens:
Sankt Nicolaus Kirche in Haarhausen / Ilmkreis Thüringen,
Dreifaltigkeitskirche in Holzhausen / Ilmkreis,
Sankt Wigberti Kirche in Sülzenbrücken
Sankt Ägidien Kirche in Bittstädt
Sankt Gangolf Kirche in Rehestädt
Sankt Nikolaus Kirche in Kornhochheim
Johann Sebastian Bach Kirche in Arnstadt / Thüringen,
Sankt Nicolaus Kirche in Arnstadt-Oberndorf / Thüringen,
Sankt Lukas Kirche in Mühlberg/ Kreis Gotha,
Trinitatiskirche in Klettbach / Thüringen,
Sankt Martin Kirche in Witterda,
Sankt Georg Kirche in Seebergen,
Schlosskirche zu Schloss Friedenstein in Gotha,
Dreifaltigkeitskirche Gräfenhain,
Stadtkirche "Zur Gotteshilfe" Waltershausen,
Pfarrkirche Sankt Maria Magdalena in Waltershausen-Langenhain mit Wandfresken aus den Jahren um 1300,
Clown Fietze erklärt für Kinder die Stertzing-Orgel in der Sankt Petri Kirche von Büßleben. Clown Fietze kommt gerne auch zu Ihnen und Ihrer Orgel.
Empfehlungen und Sehenswertes in der Region
- Haarhausen mit dem Archäologisches Experimentiergelände und der St. Nicolaus Kirche,
- Ichtershausen mit der Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert,
- Sülzenbrücken mit der St. Wigberti Kirche und einer Salzquelle,
- Bittstädt mit der St. Ägidien Kirche,
- Eischleben mit einer barocken Dorfkirche aus dem Jahr 1744 und die alte Wassermühle an der Wipfra,
- Röhrensee mit der Sankt Nikolai Kirche und besten Bio-Gänsen, die sich auf den Wiesen tummeln,
- Holzhausen mit dem Otto-Knöpfer-Haus, dem Bratwurstmuseum, der Dreifaltigkeitskirche,
- Thörey mit der St. Wenzel Kirche aus den 12. Jahrhundert (erbaut um 1100 - 1174) mit Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert,
- Kutschfahrten bzw. Kremserfahrten, aber auch Hochzeitsfahrten durch das Drei-Gleichen-Gebiet
- Der Tafel- und Partyservice Fleischerei Fritz aus Ichtershausen bürgt für Qualität, Hygiene, Service und Freundlichkeit.
Regionale Ereignisse in und um den Drei Gleichen
- Zuckertütenfest in Haarhausen - Verabschiedung der Schulanfänger im Kindergarten,
- Mittelalterfest der Grundschule in Holzhausen,
- "Unterwegs mit einer Nonne" - Stadtführung in Arnstadt,
- Johann Sebastian Bach in Arnstadt - Historische Ereignisse,
- Fürstenhochzeit auf Schloss Neideck zu Arnstadt,
- Deutscher Mühlentag mit Besichtigung der Öl- und Graupenmühle in Mühlberg - eine von sieben Mühlberger Wassermühlen,
- Hochsprung mit Musik in Arnstadt - 2014 leider die letzte Veranstaltung,
- nächster Dreinschlag auf Drei Gleichen am 16. August 2014,
- Internationales Folklorefestival Danetzare in Erfurt 2015,
- jährlich im Weimarhallenpark das Open-Air-Konzert mit der Staatskapelle Weimar,
- Kirmes - Termine in Thüringen,
- 1225 Jahre - Haarhausen · Holzhausen · Bittstädt
Ferienwohnung "Wachsenburgblick" und Ferienwohnung "Arnstadt" - Haarhausen - Amt Wachsenburg / Thüringen
Am Ortsrand von Haarhausen steht Ihnen in der oberen Etage im neuen Ferienhaus Thüringen auf 100 m² die Maisonetten- Ferienwohnung "Wachsenburgblick" zur Verfügung, die für 4, 5, 6, 7 oder 8 Urlauber eine Unterkunft bietet. Selbst für den Monteur im Raum Erfurt, Gotha oder Arnstadt wird sie gern als Monteurzimmer / Monteurwohnung genutzt. Im großen Wohnzimmer mit Kaminofen kann man sich gemütlich entspannen oder auf dem großen Balkon abends die beleuchtete Wachsenburg bei einen Glas Wein am Grillofen genießen oder in den 3 Schlaf- /Wohnräumen mit Telefon sich einzeln zurückziehen. Die komplett ausgestattete Küche ist zur Selbstversorgung bestens geeignet. Selbst an eine Waschmaschine wurde gedacht.
Für zwei bis vier Urlauber, Touristen, aber auch für Berufspendler und Monteure steht Ihnen die Souterrain - Ferienwohnung "Arnstadt" im gleichen Ferienhaus Thüringen zur Verfügung. Durch ihre zwei Schlafzimmer neben dem Wohnzimmer mit Kochecke ist sie als Monteurwohnung oder für kleine Familien besonders attraktiv und preisgünstig.
Da sich unmittelbar an der Ferienwohnung ein Wanderweg befindet, kann man Radwanderungen oder Wanderungen zu den "Drei Gleichen" , durch das Ilm-Tal und den Thüringer Wald durchführen. Kulturinteressierte können sich über Goethe, Schiller und Bach informieren oder während ihrer Rundreise durch Thüringen die Städte Weimar, Gotha, Erfurt, Arnstadt und Eisenach besuchen. Die Fewo ist für Berufspendler bei Einsatzorten im Ilmkreis, Kreis Gotha, Erfurt und Erfurter Umland durch die kurze Anbindung der A4 / A71 besonders geeignet.
Alternativ empfehlen wir das Ferienhaus Thüringen in Ohrdruf für bis zu 24 Personen oder das Ferienhaus Weimar-Erfurt in Klettbach bei Erfurt im Weimarer Land für bis zu 12 Personen.