Regionales: Sehenswertes in Mühlberg - Öl- und Graupenmühle, eine von sieben Wassermühlen in Mühlberg
Öl- und Graupenmühle, Wassermühle in Mühlberg - Daten:
⇒ Deutsche Ölmühle mit Stampf- und Presswerk und einem Wasserrad,
⇒ kombiniertes Wohn- und Produktionsgebäude,
⇒ Wassermühle am Mühlgraben (Abzweig vom Weidbach),
⇒ unmittelbar neben dem ehemaligen Mühlenhotel (heute Apartmenthaus) nahe der Oil! Tankstelle,
⇒ erste Erwähnung: 1528 im Erbzinsbuch,
⇒ Vernichtung durch einen Großbrand im Jahr 1738 und Wiederaufbau,
⇒ Einbau eines Stampf- und Presswerkes - vermutlich im 18. Jahrhundert (es kann auch aus den verbliebenen Resten vor dem Brand 1738 entstanden sein.)
⇒ 1909 - Einbau eines Pleiters (Schälwerk) zur Graupengewinnung,
⇒ 1909 - Einstellung der Ölgewinnung (sporadische Weiternutzung),
⇒ vermutlich bis 1952 - Graupenherstellung,
⇒ weitesgehende Restaurierung in den 1990er Jahren,
⇒ 1994 Neuanbau des Wasserrades,
⇒ 2000 Neuanbau Wehr mit Schieber zum Mühlgraben,
⇒ 2003 - Einrichtung einer Mühlenstube als Ausstellungsraum im Stil um 1900,
⇒ um 2005 Stillegung des Wasserrades, seitdem Verfall,
⇒ seit 2012/13 Antikhandel.
Sie ist die einzig erhaltene Öl- und Graupenmühle mit Stampf- und Presswerk in Thüringen.
Wasserrad:
- Durchmesser: ... m,
- Breite: ... m,
- Gewicht: ... Tonnen,
- Schaufeln: .. Stück,
- Durchmesser Wasserradwelle: ....
- Standort: 285 m über NN
- Technik: Schrotgang, Mahlgang, Stampf- und Presswerk,
- Technik ist nicht funktionsfähig
Insgesamt verfügte
- eine Waidmühle als Göpelmühle (Antrieb mit Tierkraft),
und sieben Wassermühlen als: - Öl- und Graupenmühle (derzeit die am besten erhaltene Ölmühle Thüringens) und,
- sechs Getreidemühlen: Gölitzenmühle, Springmühle, Saffermühle, Marktmühle, Feldmühle sowie die Steigmühle.
Zu besichtigen sind nur noch die Öl- und Graupenmühle sowie die Gölitzenmühle, die technisch soweit in Ordnung, aber leider nicht mehr im funktionstüchtigen Zustand sind.
22. Deutscher Mühlentag - Pfingstmontag - 25. Mai 2015 - Öl- und Graupenmühle, Wassermühle in Mühlberg
Das jährlich zum Pfingstmontag stattfindende Mühlenfest findet zunehmend Beliebtheit in der Region, aber auch weit über die Landesgrenzen hinaus. Es zieht jedes Mal tausende Bürger nach Mühlberg, wo viel Wissenswertes über die Arbeit der Müller vermittelt, aber auch ein technisches Verständnis erzeugt wird, so zum Beispiel wie die Kraft des Wassers aus Korn Mehl erzeugt. Ein buntes Programm lässt dabei die Zeit wie im Fluge vergehen.
Programm zum Mühlenfest 2015:
- Besichtigung der Mühle mit geschichtlichem Hintergrund und Erläuterung zur Mühlentechnik.
Rahmenprogramme:
- Führungen,
- Festzelt,
- Bewirtung,
- musikalische Umrahmung.
Für das leibliche Wohl gab es ausreichende Angebote. So wurden die vielfältigsten Sorten Kuchen (u. a. Ölkuchen) mit Kaffee an einem Kuchenstand sowie Graupensuppe und Bratwurst angeboten.
Es ist wichtig, dass die heranwachsende Generation sich dies veranschaulichen kann und eine Vorstellung erzeugt wird, welche Anstrengungen der Bauer unternehmen muss von Aussaat des Korns bis zur Abgabe des gedroschenen Korns in der Mühle.
Die Müllersleut` wie auch viele der Eltern nahmen sich die Zeit, den Kleinen die zu besichtigenden Geräte ausführlich zu erläutern.
Wassermühle in Mühlberg
Von Mühlen gibt es keine allgemeinen Bauanleitungen - jede Wind- und Wassermühle ist ein Unikat. Die jeweiligen Müller passten sie den jeweiligen Arbeitsabläufen und Erfordernissen an und richteten so die einzelnen Arbeitsplätze ein.
Der Müller hatte natürlich ein gutes Gehör, wenn einmal etwas nicht mehr so funktionieren sollte, wie es vorgesehen war. In Eigenleistung fertigte er seine erforderlichen Ersatz- und Bauteile an, bis hin zu kompletten Baugruppen, wie Zahnräder aus mehreren Holzelementen und mit den vielen kleinen auswechselbaren Zähnen.
Eine große Nockenwelle mit Nocken und Getriebezähne aus Buchenholz trieb zwölf Stampfer mit Mitnehmer aus Buchenholz auf einem Stampfbock mit sechs Stampftrögen an. Die anderen Holzteile wurden aus Eichenholz hergestellt.
Die Saat wurde kalt gepresst. Der Stempel wurde über einen Mitnehmer durch den Nocken auf der Nockenwelle angehoben, durch das Eigengewicht in den Stampftrog fiel und dabei die Saat zerstampfte. Es entsteht natives Pflanzenöl (bei Rapssaatgut: 40% Öl, 60% Rapskuchen). Die Ölausbeute war dabei recht gering. Das Öl wurde abgeschöpft und durch ein Rosshaarsäckchen abgefüllt. Der verbliebene Presskuchen wurde zermahlen den Tieren verfüttert.
Das Rosshaarsäckchen kam in eine Pfanne der Keilpresse, indem das Gegenstück aufgesetzt und mit zwei Keilen festgelegt wurde. Ein Ofen in unmittelbarer Nähe, welcher die Raumluft erwärmte, trug zu einer höheren Ölausbeute bei.
Rechts im linken Bild befindet sich eine Keilpresse mit Welle und Gestänge.
Im Pressgehäuse sind im Bild rechts die Pressform, Keile und der Hämmer sichtbar, der das Öl aus dem dazwischen gelegten Rosshaarsack presste.
Natürlich bewohnte der Müller in alten Zeiten auch seine eigene Mühle. Ihm stand nicht der Luxus einer heutigen Wohnung zur Verfügung - auskömmlich war sie dennoch.
Im Ausstellungsraum des Antikladens ist bei ständig wechselndem Inventar der Eigentümer stets bemüht, eine Wohnatmosphäre der Mühlenbesitzer vergangener Zeit nachzuempfinden. So wird das häusliche Leben der Müllerfamilie mit Kinderspielzeug und Schreibutensilien gezeigt.
Öffnungszeiten:
Antik- und Trödelhandel - Mo - Fr 8.00 - 18.00 Uhr,
Besichtigung mit Führung der Mühle für Gruppen ab 5 Personen (2 Euro pro Person) nach telef. Voranmeldung.
Kontakte zur Mühle:
Antik und Mühle
Volker Stelzig, Tel. +49 36256 860038 mobil: +49 174 9518751
Internet: (nicht vorhanden)
Google-Map
GPS - Wassermühle: 50.871274, 10.830789
Haarhäuser Str. 23, 99869 Drei Gleichen, OT Mühlberg
Nächste Mühlentage (Pfingstmontag)
23. Mühlentag - 16.05.2016,
24. Mühlentag - 05.06.2017.
Weitere Mühlen - Mühlentag 2015
- Wassermühle Gölitzenmühle in Mühlberg
- Wassermühle Veit Bach Obermühle Wechmar
- Bockwindmühle Klettbach
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